"Superbäume" für Pflanze, Tier und Mensch

Die Aktiven der Planzaktion mit Bäumen und Arbeitsgeräten vor dem GNU-Pavillon.
GNU-Bäume für den Gartenschaupark setzen (v.l.) Kasimir Körner, Dirk Böhm, Helmut Kammermann (Parkmeister), Petra Brinkmann, Ulla Mitchell, Johannes Wiethoff (Geschäftsführer Gartenschaupark), Vanessa Henkelmann, Petra Peitz und Thomas Körner. Foto: S. Bindig

GNU spendiert dem Gartenschaupark Bäume zum 50-Jährigen

Rietberg. Zum Abschluss der Gartensaison hat die Arbeitsgruppe Naturgarten der Gemeinschaft für Natur- und Umweltschutz (GNU) dem Gartenschaupark fünf große neue Bäume spendiert. Die Vogelbeeren wurden in der Nähe des GNU-Pavillons im Parkteil Mitte gepflanzt und sollen die Beete dort vor der Sonne schützen, Futter bieten und natürlich auch die ParkbesucherInnen erfreuen.

In diesem Jahr haben GNU und Parkteam gemeinsam den Pavillon samt Naturgarten umfassend renoviert. Dabei kämpften sie nicht nur gegen den Zahn der Zeit, sondern auch gegen die Folgen der Klimakrise. Die Beete, seit 15 Jahren ehrenamtlich gepflegt, vertrockneten zunehmend. "Dieses Jahr hatten wir noch Glück", resümierte Ulla Mitchell vom "Pflegeteam". "Da hat es im Sommer relativ oft geregnet. Doch in den Jahren zuvor mussten wir erleben, wie es immer heißer und trockener wurde, wir aber nur ein- bis zweimal im Monat gießen können. Da ging vieles ein und das Gras nahm überhand."

Man entschied sich gegen automatische Bewässerung und für mehr heimische, trockenresistente Stauden sowie natürliche Beschattung. Vogelbeeren sind an den mageren, trockenen Sandboden angepasst. Mit weißen Blüten, orangenen Beeren und leuchtenden Herbstblättern sind sie nicht nur Hingucker, sondern auch ökologisch mächtig nützliche "Superbäume": Sie nähren 37 Wildbienenarten, 43 Schmetterlings- und 28 Raupenarten. Auch 31 Säuger nutzen sie, 63 Vogelarten, 12 Rüsselkäfer sowie verschiedene Käfer- und Fliegenarten. Darüber hinaus können Vogelbeeren benachbarte Obstbäume über ihr mit Pilzen vernetztes Wurzelwerk stärken - gut für die etwas mickrigen Apfelbäume nebenan.

Petra Brinkmann vom Vorstand freute sich, hier neue Bäume setzen zu können, statt - wie so oft - politisch um deren Erhalt ringen zu müssen. Zum 50-jährigen Jubiläum unterstütze man die Arbeit gern mit dieser Spende. Petra Peitz, Leiterin des Gartenteams, kündigte an, dass die GNU im Frühjahr noch eine Pergola errichten will, damit die Weinrebe den Sitzplatz am Pavillon beschattet.

Gartenschaupark-Geschäftsführer Johannes Wiethoff und Parkmeister Helmut Kammermann passte das bestens ins Konzept: Bekanntlich sind die Aufgaben im Park vielfältig und die Mittel knapp, der Park ist auf  Ehrenamtler ebenso angewiesen wie auf  Drittmittel. So fasste der Parkchef tatkräftig mit an und bedankte sich für die Baumspende, die langjährige Gartenpflege und die schon im Mai gespendeten Massivholz-Sitzmöbel: "Das verstärkt die Naturnähe hier im Parkteil Mitte und beschattet die Wege auch schön, erfreulich für Mensch und Tier! Den Pavillon haben wir schon gestrichen, da werden wir als nächstes noch die Wege zu den Beeten renovieren".

 "Aufräumen" wollte die Gruppe jetzt nur begrenzt, die abgeblühten Stauden bleiben als Überwinterungsversteck für Insekten stehen. Ab März rückt man wieder an und ist auf die Unterstützung durch die jungen Vogelbeeren gespannt.